Welchen beruflichen Weg schlägt ein Sprachtalent mit mittelmäĂigem SchulabschluĂ Mitte der siebziger Jahre ein? Wenn dieses Sprachtalent unter keinen Umständen in einem BĂźro versauern will? Erst einmal macht Marion Petersen einen Termin mit der Berufsberaterin. Kreativität, Wortwitz und groĂe Klappe sind jedoch nicht gefragt bei Lehrlingen; andererseits will sie jezt endlich mal Geld verdienen. Widerwillig sucht sie sich also einen BĂźrojob und stenografiert geschraubt formulierte Texte, die blitzschnell und fehlerfrei abzutippen sind. Die Jahre vergehen, aus der ĂbergangslĂśsung zum Geldverdienen wird die Festanstellung mit Rentenanspruch. Aus der GĂśre in Flickenjeans die BĂźrozicke mit Betonfrisur und Schluppenbluse. Gegen den immer mal wieder auftretenden Frust wird geshoppt â oder gekippt. Hochprozentiges. Nach jähem Absturz und tiefer Talsohle findet sie schlieĂlich doch noch den Job, der richtig SpaĂ macht. Doch als ihre Abteilung outgesourct wird, muss sie sich entscheiden: Mut zusammen nehmen, Komfortzone verlassen und ganz neu durchstarten. Oder festhalten und ausharren. Erdulden, wer oder was da auch kommen wird. Ăngstlich bleibt Marion, wo sie ist. Nach Meinung ihres neuen Vorgesetzten sind Sekretärinnen lediglich Bedienstete, die abgeschirmt von jeglicher Information am produktivsten arbeiten. Niedere Hilfskräfte, die in jeder Beziehung kurz zu halten sind. Eine Schreibtante muss nicht alles wissen. Schon gar nichts Ăźber anstehende Termine, laufende Projekte oder das Tagesgeschäft. Kommunikation wird doch vollkommen Ăźberbewertet! Anstatt sich zu wehren, zieht Marion den Kopf ein, schiebt Frust und flĂźchtet in Krankheit. Bis sie endgĂźltig zusammenklappt und Bilanz ziehen muss.