(0)

Sibylle

E-book


... "Ich weiß nicht", versetzte Sibylle verwundert und erschrocken, "ob ich mir im Hause meines Vaters solche Vorschriften geben zu lassen brauche?"

"Setzen Sie meine Befugnis dazu oder meine Macht, derartige Anordnungen nötigenfalls gewaltsam durchzuführen, in Zweifel? Im letzteren Falle würde ich Ihnen die polizeilichen Vorsichtsmaßregeln, welche in Beziehung auf dieses Haus im Stillen getroffen sind, näher angeben müssen."

"Also ich bin eine Gefangene?!", rief Sibylle entsetzt aus.

"Sie haben vorläufig nur einen kleinen harmlosen Stubenarrest", lächelte Monsieur Ermanns, "aber trösten Sie sich, er dauert vielleicht nur so lange, bis ich eine Unterredung mit Ihrem Vater gehabt habe, um welche ich denselben jetzt bitten werde!"

Und damit entfernte sich Monsieur Ermanns aus Sibyllens Zimmer, nachdem er ihr eine leichte Verbeugung gemacht hatte, und ließ das unglückliche junge Mädchen allein mit ihrer Angst, ihren folternden Gedanken, ihrer Verzweiflung. ...