Andreas Bertold wollte nie mehr ein Haustier. Ausgerechnet an seinem Geburtstag musste er vor einigen Jahren seinen geliebten Schäferhund viel zu frĂźh zum Tierarzt bringen. Wie immer blickte Rolf sein Herrchen voller Vertrauen in die Augen, als der Arzt das erlĂśsende Gift injizierte um ihn von seinen unsäglichen Schmerzen zu befreien. Nur sieben Jahre alt war Rolf geworden. Eine lange Zeit, um eine tiefe Männerfreundschaft wachsen zu lassen. Eine viel zu kurze Spanne, wenn man sich so frĂźh verabschieden musste. Das Leben der Familie Berthold, inmitten der Natur, wurde von immer frecher werdenden Plagegeistern beeinträchtigt. Als die Mäuse buchstäblich auf dem Tisch tanzten, erinnerte sich Andreas an die vierpfotigen Killer, die schon zu Pharaons Zeiten deren Kornspeicher einigermaĂen Mäusefrei hielten. Ein wirkliches Haustier war eine Katze fĂźr den "Hundemann" Andreas sowieso nicht. Insofern blieb er seinem Grundsatz treu, sich nie mehr an ein Tier zu binden. Aber als Gary bei den Bertolds einzog, erfuhr Andreas eine Wandlung, die er selbst nie fĂźr mĂśglich gehalten hätte. Wie sehr merkte er umso schmerzlicher, als sein Mäuseschreck von einem auf den anderen Tag verschwand. Nie gab er die Suche nach seinem Kater auf. Im Gegensatz zu der "Realistin" Ines, Andreas Frau, die ihn vor dem wehmutsvollen Bangen, ob er je seinen geliebten Kater wiedersehen wĂźrde befreien wollte, war Andreas ein hoffnungsloser Träumer und Optimist, der immer an die RĂźckkehr seines Katers glaubte. Seine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt.