Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.
Etwa dreißig Kinder saßen an langen Tischen im Schatten der alten Bäume. Sie kannten sich nicht, diese Kinder, und waren deshalb zunächst recht schüchtern. Ihre Mütter, Väter und Tanten waren gebeten worden, im Haus zu bleiben, um die Kleinen nicht zu beeinflussen. Ohne Ausnahme waren sie dieser Bitte nachgekommen, denn hier ging es um die Auswahl kleiner Stars für Film, Fernsehen, Modebranche und Werbespots. Viele ehrgeizige Eltern waren der Ansicht, daß es das höchste Glück für ihre Kleinen bedeutete, ausgewählt zu werden. Kaum ein kleiner Junge oder eines der niedlichen Mädchen waren sich darüber klar, was diese Auslese bedeutete, denn Nico Berdons Gäste waren zwischen einem und sechs Jahre alt. Es war ein ›Casting‹ für Kleinkinder, das er und seine Partnerin Shanice heute durchführten. Dasselbe veranstalteten sie regelmäßig auch für Schulkinder und Teenager, denn die Werbeagenturen hatten einen enormen Bedarf an fotogenen Knirpsen, die sich werbewirksam verhielten. Schon vor zwei Jahren hatte Nico seine »Kids-Agentur« gegründet. Vor einem Jahr war Shanice dazugekommen. Da sie zuvor als Sekretärin arbeitete, erledigte sie alle kaufmännischen Arbeiten. Sie verstand sich aber auch ausgezeichnet mit den kleinen Leuten und wurde so für Nico zu einer unentbehrlichen Partnerin. Die Kids-Agentur ging gut, und inzwischen hatte Nico fast zweitausend Kinder in seiner Kartei. Bei Bedarf griff er auf diese Daten zurück, je nachdem, welcher Kinder-Typ gerade verlangt wurde. Bei Kleinkinder-Castings brauchte Nico eine Schar von Hilfskräften zur Betreuung und Bewirtung. Meistens beschäftigte er für diese Jobs Studentinnen, die gern einen Nachmittag opferten, um etwas Geld zu verdienen. »Du befaßt dich wie immer mit den Kleinen, ich kümmere mich um die größeren Kinder«, raunte Nico seiner Partnerin zu. »Ich glaube, diesmal sind einige brauchbare Kids dabei.«