(0)

Soziale Gesundheitsgerechtigkeit : Sparen, umverteilen, vorsorgen?

E-book


Wer an einer solidarischen medizinischen Versorgung festhalten will, darf diese zivilisatorische Errungenschaft nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.

Gesundheit sollte keine Frage des Geldes sein. Wie aber kann das funktionieren, wenn gleichzeitig die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung begrenzt werden mĂŒssen, weil die Medizin immer besser und die Gesellschaft immer Ă€lter wird? Und was bedeutet es fĂŒr den Sozialstaat, dass auch in Deutschland die Armen zehn Jahre frĂŒher sterben?

Stefan Huster, einer der wichtigsten Vordenker im Bereich der Gesundheitspolitik, betrachtet diese Fragen aus juristischer und sozialphilosophischer Perspektive und entwickelt GrundsĂ€tze einer sozialen Gesundheitsgerechtigkeit. Er fordert, dass die wegen der notwendig gewordenen Kostendeckelung lĂ€ngst gĂ€ngigen LeistungsbeschrĂ€nkungen nicht im GutdĂŒnken des Arztes liegen dĂŒrfen, sondern ein transparenter und verbindlicher Katalog entwickelt wird (Priorisierung). Und er weist darauf hin, dass wir uns einen medizinischen Fortschritt um jeden Preis nicht mehr leisten können und möglicherweise sogar auf sinnvolle Leistungen verzichten mĂŒssen (Rationierung). Und nicht zuletzt nimmt Huster die Diskussion ĂŒber eine Public Health-Politik auf und sucht nach solidarischen Lösungen, damit die Klassenlage nicht ĂŒber die Kassenlage bestimmt.