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Spirituelle Reisen, Bilder und Archetypen

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Das Buch enthÀlt 2 VortrÀge des Autors, die er 1984 anlÀsslich eines 3-monatigen Ordinationsretreats vor Mitgliedern der Triratna-Gemeinschaft (damals: FWBO) zur Aufnahme in den buddhistischen Orden Triratna (damals WBO) hielt. Das Retreat fand im ehemaligen christlichen Kloster Il Convento di Santa Croce in der Toskana statt.

In beiden VortrĂ€gen verdeutlicht Sangharakshita zum einen, dass Sinnbilder und Symbole, auch persönlich erlebte, eine große Bedeutung fĂŒr das spirituelle Leben haben können, weil sie etwas Archetypisches verkörpern. Er zieht dazu nicht nur buddhistische Sinnbilder heran, sondern auch christliche Darstellungen wie die des heiligen Hieronymus, die er analysiert, deutet und mit Bildern aus buddhistisch geprĂ€gten Kulturen vergleicht. Zum anderen zeigt er, dass das Vorstellungsvermögen oder die Vorstellungskraft ein wichtiges spirituelles Vermögen ist, die FĂ€higkeit des Einzelnen, in Bildern mehr zu sehen als das, was diese auf den ersten Blick zeigen.

Die VortrĂ€ge wurden vor Personen gehalten, die sich vorgenommen hatten, den Schwerpunkt ihres Lebens kĂŒnftig in die spirituelle buddhistische Gemeinschaft Triratna zu verlegen. Über diesen Hörerkreis hinaus dĂŒrften die VortrĂ€ge allerdings auch fĂŒr all jene interessant sein, die die kreative Kraft von Sinnbildern entdecken möchten.

Sinnbilder, Symbole und Mythen verkörpern Archetypen wie den Archetyp "Reise", den Archetyp "Alchemist" oder den "Übersetzer". Dabei können verschiedene Bilder kulturspezifische Verkörperungen ein und desselben Archetyps sein. Die Reise nach Osten ins Heilige Land des Mittelalters und die Reise nach Il Convento in moderner Zeit sind zwar unterschiedliche Sinnbilder, doch sind beides spirituelle Reisen, Pilgerfahrten. Wer zur Ordination in die Toskana fĂ€hrt, verlĂ€sst potenziell die Welt sinnlichen Begehrens und wenn man die Welt der Sinnbilder durchquert hat, kann man an der Schwelle zum Transzendenten ankommen.

Sangharakshita zeigt, dass die Welt des Nicht-Rationalen nicht im Gegensatz zum Rationalen stehen muss, sondern eine Welt eröffnen kann, die das menschliche Leben bereichert und einen auf dem spirituellen Weg voran bringt. Man kann sich ĂŒber das AlltĂ€gliche hinaus in neue Dimensionen des Bewusstseins und letztendlich in die RealitĂ€t selbst erheben.