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Stubenhocker

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Um zehn nach zehn haben wir Mutter alarmiert und treffen uns im Krankenhaus.

Um sechs nach elf bist du tot.

In Rom meldet sich niemand.

Ich bin mit dem Unfassbaren allein.

„Stubenhocker – eine Autopsie“ zeichnet ein Leben nach, das vorzeitig erstarrt ist: Die schmerzvolle Trennung der Eltern, der plötzliche Tod des Vaters, die frühe Geburt seiner Tochter treffen Wolfgang Querbeck unvorbereitet und werden ihm zum Verhängnis. Überfordert zieht er sich in ein inneres Schneckenhaus zurück und geht dem Leben aus dem Weg. Seiner Frau erscheint er, nicht einmal 40 Jahre alt, wie tot.

In einem nüchternen, beinahe analytischen Selbstgespräch zieht Querbeck Bilanz und seziert mit chirurgischer Präzision, wie es zu dieser inneren Auslöschung gekommen ist. Er will wissen, was seinem Leben diese verhängnisvolle Wendung gegeben hat, und spürt deshalb unerbittlich den wunden Punkten in seiner persönlichen Entwicklung nach.

In der späten Auseinandersetzung mit dem gefühlsarmen, meist abwesenden Vater, der harmoniebedürftigen Mutter und seinen frühen Liebschaften entdeckt Querbeck zahlreiche Facetten seiner eigenen Persönlichkeit. Er hält nicht nur sich selbst den Spiegel vor, sondern bietet Reflektionsmöglichkeiten für all jene, die sich alleine durchschlagen mussten, weil ihnen die männlichen Vorbilder abhanden gekommen waren.