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Turin ist unser Haus : Reise durch die zwanzig Zimmer der Stadt

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Fabrikstadt, nordlĂ€ndische Sparsamkeit, zynischer Fußball? Schon lange nicht mehr! Der Turiner Giuseppe Culicchia entfĂŒhrt in seine elegante Heimatstadt und bĂŒrstet die Klischees gegen den Strich – denn selbst die "Preußen Italiens" feiern mittlerweile öffentlich.

Turin ist nicht Wolfsburg und sah auch nie so aus – doch lange wurde die Stadt am Po-Ufer das Klischee der Industriemetropole von Fiat und Co. nicht los, trotz Alpenpanorama und barocken Palazzi. Und die stolzen Turiner galten als typische Vertreter des Nordens: kĂŒhl, regelbedĂŒrftig und so diszipliniert wie die Abwehr von Juventus.

Alles Schnee von gestern, sagt Giuseppe Culicchia, selbst Italiener machen heute hier Urlaub – und er muss es wissen. Schließlich kennt Culicchia Turin wie sein eigenes Haus: vom Eingang (Bahnhof Porta Nuova) lĂ€dt er ein zum Flanieren auf dem Flur (unter den Arkaden der Via Roma), in die KĂŒche (Porta Palazzo) oder zum WĂŒhlen in der Abstellkammer (der Flohmarkt Il Balon). Nur bei der Wahl des Wohnzimmers kann er sich nicht entscheiden – denn in Turin gibt es bildschöne historische CafĂ©s an jeder Ecke: unter anderem das Bicerin, wo schon Rousseau und Nietzsche zu Gast waren.

Anekdotisch, ironisch und mit Insidertipps fĂŒhrt Culicchia hinter die Fassaden seiner Heimatstadt. Und er lĂ€sst andere Turiner von ihrer Stadt erzĂ€hlen: zum Beispiel Focaccia-BĂ€cker und Gianduiotti-CrĂ©ateure. Denn die Turiner scheinen das Naschen quasi erfunden zu haben