Ist Prostitution nicht verabscheuungswürdig? Richtig, aber verkaufen wir uns nicht tagtäglich in irgendeiner Form und zwar von Anfang bis Ende unseres Lebens? Das ist der Ausgangspunkt des Buchs. Ich zeige auf, dass die abwertende Haltung zur Prostitution nur halbherzig ist, insoweit wir uns immerzu verkaufen, verkaufen müssen (über social media, der Frage nach der Bedürftigkeit oder sogar der Gesundheit selbst). Was macht dieser Umstand mit uns Menschen? Trägt er Anteil an Radikalisierung und Entfremdung der Menschen untereinander?
Anhand eines Lebenslauf zeichne ich überdies die verschiedenen Formen des 'Verkaufsprozesses' nach und mache deutlich, dass dieser Vorgang gesellschaftliche Zerwürfnisse nahezu prädestiniert.
Es geht mir, und dass möchte ich ganz besonders stark betonen, NICHT um eine Schönfärberei der Prostitution! Jedoch um eine gesellschaftliche Weitung des Blicks auf einen Prozess neuartiger Knechtschaft, dessen wir uns aus guten Gründen widersetzen sollten.