Wenige Werke der politischen Literatur haben vor der Geschichte so glänzend bestanden wie Leo Trotzkis 'Verratene Revolution'. Mehr als siebzig Jahre nach ihrer Entstehung im Jahr 1936 ist diese Analyse der Sowjetunion noch immer unĂźbertroffen. Sie sagt mehr Ăźber die Struktur und die Dynamik der sowjetischen Gesellschaft aus, als irgendein anderes Buch. Trotzki charakterisierte die Sowjetunion als eine 'Ăbergangsgesellschaft', deren Charakter und Schicksal die Geschichte noch nicht entschieden habe, und betont die Notwendigkeit fĂźr die Arbeiterklasse, das stalinistische Regime zu stĂźrzen, auf der Grundlage der Sowjetdemokratie wieder die Kontrolle Ăźber den Staat zu erlangen und die Sowjetgesellschaft in den Sozialismus zu fĂźhren.
Die Alternative sei nur die Gefahr eines katastrophalen RĂźckfalls in den Kapitalismus und damit der Vernichtung der UdSSR, wenn die BĂźrokratie an der Macht bliebe und im Interesse ihrer eigenen privilegierten Stellung weiterhin das kreative Potential der verstaatlichten Planung ersticke. Das Ende der Sowjetunion im Jahr 1990 und der anschlieĂende soziale, politische und kulturelle Niedergang Russlands haben diese hypothetische Voraussage in erstaunlichem MaĂe bestätigt und bewahren Trotzkis Werk bis heute vor einem Verlust an Aktualität und Brisanz.
Die vorliegende Ausgabe enthält eine ausfßhrliche Einleitung von David North, der die Ereignisse am Ende der Sowjetunion im Lichte von Trotzkis Analyse untersucht.