Die Malerin Friederike Kimmerle ist sich der besonderen Wirkung von Farben bewuĂt. Farben sind das bevorzugte Ausdrucksmittel ihrer Malerei. Das zeigt sich in ihren frĂŒhen Werken, die auf einer Nepalreise entstanden sind, und in den zahlreichen Bildern, die durch ihr Leben auf den Inseln Fehmarn und La Palma inspiriert worden sind. Auf der letzteren ist es besonders die Farblichkeit der Lava, die sie zu âșerforschenâč sucht. Dialoge mit der Philosophie haben sie mit der Frage von Drinnen und DrauĂen konfrontiert. Eine ganze Serie von Bildern sucht der Problematik nachzugehen, warum im modernen Verkehrssystem die Wege keine Wege mehr sind, weil sie die Landschaft mehr durchschneiden als strukturieren.
Die Poesie von Paul Celan, insbesondere das Gedicht âșAuge der Zeitâč, hat sie nachhaltig inspiriert. Sie arbeitet an einer malerischen Deutung dieser Poesie. Auch die Gedichte von Else Lasker-SchĂŒler haben sie zu solchen Gestaltungen angeregt. Die interaktive und intermediale Seite ihrer Arbeit kommt vor allem in dem von ihr initiierten Projekt âșUltramarâč zum Ausdruck, bei dem KĂŒnstler der spanischen Insel La Palma und der niederlĂ€ndischen Stadt Zoetermeer zehn Jahre lang zusammen gearbeitet haben. Ferner sind ihre Dialoge mit afrikanischer Kunst fĂŒr ihr interkulturelles Engagement von Bedeutung.
Einige monochrome oder fast monochrome Bilder sind besonders ausdrucksstark.
Zum Autor:
Heinz Kimmerle, geboren 1930, ist emeritierter Professor fĂŒr Philosophie. WĂ€hrend der letzten fĂŒnf Jahre seiner Anstellung war er Inhaber eines Stiftungs-Lehrstuhls fĂŒr âșGrundlagen der interkulturellen Philosophieâč an der Erasmus UniversitĂ€t Rotterdam. Nach seiner Emeritierung grĂŒndete er 1996 in Zoetermeer die âșStiftung fĂŒr interkulturelle Philosophie und Kunstâč. Seine Tochter Friederike Kimmerle ist Mitarbeiterin dieser Stiftung.