Die U-Bahn taucht immer dann auf, wenn das Kino in den GroĂstadt-Untergrund abtaucht. Sie markiert einen dramaturgischen Knotenpunkt im urbanen Netz, von dem aus die filmischen Geschichten in Bewegung geraten, entscheidende Wendungen vollziehen oder zum Stillstand gelangen. VordergrĂźndig wird die U-Bahn dabei als funktionaler Transit-Ort inszeniert und wahrgenommen. Bei genauerem Hinsehen verfĂźgt sie jedoch Ăźber spezifische Qualitäten, die den Vorstellungen einer modernen Welt zuwider laufen: Die U-Bahn wird zu einem geradezu mythischen Raum.
Sebastian Bauer demonstriert dies anhand von fßnf beinahe durchgängig in der U-Bahn spielenden Filmen aus verschiedenen Epochen und Ländern: La première nuit (F 1958), The Incident (US 1967), Subway (F 1985), Moebius (ARG 1996) und Kontroll (H 2003). Welten im Untergrund wird so zu einem wegweisenden Buch ßber einen der spannendsten Schauplätze der Filmgeschichte.