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Wewer Band VI

E-book


Die fĂŒr den deutschen Wald durch das Waldsterben der Jahre 2018 und 2019 entstandene ZĂ€sur lĂ€sst dem Blick zurĂŒck auf die Bedingungen einer nachhaltigen deutschen Waldbewirtschaftung eine besondere Bedeutung zukommen, womit der jetzige Einfluss der UmweltverbĂ€nde mit seinen Forderungen, den Wald sich selbst zu ĂŒberlassen, kritisch hinterfragt wird. Der Blick auf die Geschichte des Wewerschen Waldes wĂ€hrend der letzten Jahrhunderte fĂŒhrt zu den unterschiedlichen Anforderungen der Gesellschaft an die Nutzung, vom landwirtschaftlich genutzten NĂ€hrwald ĂŒber die planmĂ€ĂŸige forstliche Bewirtschaftung bis hin zu seiner heute so wichtigen Eigenschaft als CO2-Speicher, was durch Nutzung und Entnahme des Holzes gewĂ€hrleistet wird. Mit im Blick ist auch die immer grĂ¶ĂŸer werdende Bedeutung des Waldes als Erholungsraum und konsumfreie Zone des Menschen, als Abgrenzung zur Arbeitswelt und heute zusĂ€tzlich zu der durch Windkraftanlagen grenzenlos industrialisierten Umwelt, wodurch auch der Wald unterdes fĂŒr Greifvögel und FledermĂ€use keinen ausreichenden Schutz mehr bietet.

Am Beispiel des Gutes Wilhelmsburg wird der Aufstieg und Untergang eines im 20. Jahrhundert als Musterbetrieb geplanten Gutsbetriebs mit den dort arbeitenden Menschen gezeigt. War der GemĂŒseanbau des Gutes unmittelbar nach dem Krieg fĂŒr die hungernde Paderborner Bevölkerung noch ĂŒberlebenswichtig, so konnte der Betrieb doch dem landwirtschaftlichen Strukturwandel nicht mehr standhalten.

Einen wichtigen Teil des Buches nimmt die ausgiebig recherchierte Dokumentation der schon in Wewer Band II erwÀhnten dunklen Kriegsgeschichte des abgelegenen Hofes, des Schicksals der Zwangsarbeiter und der bis in den behördlichen Bereich hinein reichenden Verstrickungen bis lange in die Nachkriegszeit hinein ein.