Eine Mentalgeschichte des Menschen orientiert sich an menschlichem Verhalten und an einem in zwei Millionen Jahren Evolution entstandenen doppelten Erbeaus "emotionaler- und kognitiver Intelligenz". Dieses doppelte Erbe bestimmt unsere Individualentwicklung und fĂźhrt im Kompromiss zu Entwicklung-stufen in der Individualentwicklung, die sich wiederum in unserer Mentalgeschichte offenbaren. Sie beginnt vor 100 000 Jahren mit einer handwerklich orientierten "zivilisatorischen Wende", verwandelt sich um 10 000 v. Chr. in eine Ideengeschichte aus Magie, Mythen und religiĂśsen Ritualen, fĂźhrt um 2000 v. Chr.zu Theorien der Welterklärung und entwirft in den Jahrhunderten vor der Zeitenwende in China (Konfuzius), in Indien (Buddha), in Palästina (Jesus), in Griechenland (Aristoteles) eine sich an emotionaler- und kognitiver Intelligenz orientierende Ethik der "Achsenzeit". Mit dem Sprung in die christliche Transzendenz entstehtein Schisma: Eine sicham Heiligen Geist und gĂśttlicher FĂźhrung, schlieĂlich an Idealismus, Rationalismus und kognitiver Intelligenzallein sich orientierende Geschichte des christlichen Abendlandes fĂźhrt zu missionarischem Eifer, zu kolonialer Welteroberung, rassistischer Ausgrenzung und schlieĂlich zu wirtschaftlicher Dominanz. Die heilsgeschichtlicheInstrumentalisierung des jĂźdischen Rationalisten und Humanisten Jesus lieĂ seine sich an emotionaler- und kognitiver Intelligenz des Menschen orientierende humane Ethik vergessen.Als Fazit halte ich fest: Von sinnlichen Erfahrungen oderemotionaler Intelligenz unkontrollierte Religionen, Ideen oder Ideologien fĂźhren zu historischen IrrtĂźmern und Entfremdungen: Die Gewalt des Mittelalters und die Eroberungslust der europäischen Moderne sind warnende Beispiele.