„Wo, bitte, geht’s nach Hause?“
„.. für jeden von uns gibt es auf der Welt einen Menschen, der sein Mensch ist, ...“ sagt die Boxer-Mix-Hündin Jule am Ende ihrer Geschichte in diesem Buch, das ein Buch über Tiere und für Tierfreunde ist, aber kein Tierbuch im eigentlichen Sinne. Vielmehr spielen, genau betrachtet, die Menschen die Hauptrolle, die sich offenbaren in ihrem Verhalten den Tieren gegenüber, indem sie ihnen wohlwollend und gütig, gedankenlos und gleichgültig oder gar grausam und herzlos begegnen. Sehr sensibel und einfühlsam werden hier die Geschichten von Hunden und Katzen erzählt, die ihr Zuhause suchen und finden – alle auf dem Umweg über das eine oder andere Tierheim.
So wird der kleine Kater Benny bei seinem Zwischenstop im Katzenheim zum Chronisten verschiedenster Katzenschicksale; so findet Jule, als langweilig gewordenes Weihnachtsgeschenk im Tierheim „entsorgt“; letztendlich doch die ersehnte Geborgenheit, und so sammelt der spanische Jagdhund Samson nach seiner langen Irrfahrt durch die Sierra im Tierheim bei Madrid neue Kräfte für seine Reise nach Deutschland ....
Obwohl dieses Buch in wohltuender Weise sowohl auf den Druck auf die Tränendrüsen als auch auf den mahnend erhobenen Zeigefinger verzichtet, ertappt der Leser sich immer wieder dabei, daß seine Gedanken die Tiere auf ihrem Weg nach Hause begleiten – auch lange, nachdem er das Buch aus der Hand gelegt hat.