Der vierte und abschlieĂende Band der Werkausgabe enthĂ€lt 15 ErzĂ€hlungen aus dem Nachlass, die hier gröĂtenteils erstmals gedruckt werden. Eine einzigartige Entdeckung.
Vierzig ErzĂ€hlungen etwa hat Christine Lavant geschrieben, aber viele davon zu ihren Lebzeiten nie veröffentlicht. Aus Scheu, zu viel von sich preiszugeben, hielt sie den GroĂteil ihres Prosawerks zurĂŒck. Der vierte und abschlieĂende Band der Werkausgabe versammelt fĂŒnfzehn ErzĂ€hlungen aus dem nachgelassenen Bestand. Nur zwei davon, "Das WechselbĂ€lgchen" und "Aufzeichnungen aus dem Irrenhaus", sind in den letzten Jahren schon veröffentlicht worden, alle anderen werden hier erstmals gedruckt. AuĂerdem enthĂ€lt der Band lebensgeschichtliche Dokumente wie Briefe und eine Selbstdarstellung fĂŒr den Rundfunk, die nicht nur einen intimen Einblick in ihr Leben, ihr Denken und Empfinden erlauben, sondern in erstaunlichem MaĂe die literarischen Texte des Bandes biographisch befestigen und beglaubigen. Christine Lavant erzĂ€hlt von dem, was sie am besten kennt: von verletzten Kinder- und Frauenseelen, von feinen und weniger feinen gesellschaftlichen Unterschieden, von Armut, Krankheit und AuĂenseitertum, von Bigotterie, Wunderglauben und von den Irrwegen religiöser Erlösungshoffnungen; aber immer wieder auch von weiblichem Begehren, vom Rebellieren und von der befreienden Kraft der Fantasie und der Liebe.
Vor allem aber erzĂ€hlt sie - auch in allerhand Verkleidungen - von sich. Und sie zeigt sich dabei völlig ungeniert, schonungslos und ungeschĂŒtzt.
Ihre Prosa aus dem Nachlass ist eine singulÀre Entdeckung. Sie ist formal souverÀn, inhaltlich kompromisslos und oft unerhört komisch.