Epistemata Philosophie
Warum hat Hegel die Lehre vom Sein der Wissenschaft der Logik aus drei Abschnitten â QualitĂ€t, QuantitĂ€t und MaĂ â aufgebaut? Warum hat er nicht dem Begriff der Unendlichkeit, sondern dem Begriff des MaĂes den letzten Abschnitt gewidmet? Die RĂŒckkehr zu sich selbst im Begriff des wahrhaften Unendlichen enthĂ€lt die Kritik am Selbstverlust im Anderen und weckt die Wiederherstellung der unendlichen Selbstheit, die dem endlichen Menschen innewohnt. Der Begriff des wahrhaften Unendlichen orientiert sich bereits in seinem Jenaer-Systementwurf an Spinoza-Kritik durch die Negation der Negation und die RĂŒckkehr zu sich selbst und zeigt den kommenden Schritt zum MaĂ auf. Insofern aber das wahrhafte Unendliche das Unendliche im Endlichen und die HomogenitĂ€t des endlichen Menschen mit dem Göttlichen markiert, enthĂ€lt es potenziell das Problem der ĂbermĂ€Ăigkeit und der Hybris. Hingegen ermöglicht der Begriff des MaĂes die Betrachtung des Untergangs des ĂbermĂ€Ăigen, dadurch hebt das MaĂ die KomplexitĂ€t des Problems hervor, dass das maĂlose MaĂe als die absolute Indifferenz sich zum Schein umwandelt. Das vorliegende Buch erlĂ€utert den Hintergrund des Zustandekommens der Lehre vom Sein anhand von Hegels Texten, Jacobis Spinoza-Briefen und seinen philosophischen Romanen Allwill und Woldemar. Der SchlĂŒssel dafĂŒr ist Jacobis Philosophie, bei der das MaĂ die schöpferische Liebe Gottes ist.