Solidarität ist die unverzichtbare Grundlage jeder Gesellschaft. In Notzeiten
rücken die Menschen enger zusammen, während in Überflussgesellschaften
jeder seinen eigenen Weg geht mit Insistenz auf seine
Eigenständigkeit und seinen Eigeninteressen und Gemeinsinn eher
zurückstellt. Beide: Solidarität wie Individualität gehören in einem
ausgeglichenen Verhältnis zusammen. Das Buch analysiert die verschiedenen
Formen der Beziehung zwischen Ich und Du, Person und
Gesellschaft. Es geht aus von der historisch ursprünglichen Indifferenz
beider Instanzen in Wir-Gesellschaften und in anderen Bereichen und
geht über zu den übertriebenen Formen der Aufopferung der einen
Seite, des Ich, für die Anderen bis zu den moderaten, ausgeglichenen
Verhältnissen zwischen Ich und Du in den Beziehungen von Liebe,
Verwandtschaft, Nachbarschaft, Freundschaft, Solidarität schlechthin.
Das Buch stellt damit das Pendant zu dem bei K&N erschienenen
Band Formen der Machtausübung dar, in dem die Übertreibungen des
Ich und der Individualität thematisiert werden.