Vor 100 Jahren, im November 1918, begann â ausgehend vom Aufstand der Kieler Matrosen â die Novemberrevolution in Deutschland. Mit ihr bereiteten Arbeiter und Soldaten dem Morden und Hungern des imperialistischen I. Weltkriegs ein Ende.
Binnen weniger Wochen erreichten die revolutionären Arbeiter und Soldaten mehr als zuvor in Jahrzehnten: demokratische Rechte und Freiheiten, Koalitionsrecht und Betriebsräte, Wahlrecht
fĂźr Frauen, gewerkschaftliche, soziale und betriebliche Rechte. Der Kaiser wurde vom Thron verjagt und musste mit seinen Hofschranzen ins Ausland fliehen.
Aber es gelang den Revolutionären nicht, ihr Ziel zu erkämpfen â eine sozialistische Republik nach dem Vorbild der russischen Oktoberrevolution und in deren FortfĂźhrung. Der revolutionäre Kampfwille und Heldenmut der Massen war greifbar. Doch es fehlten die FĂźhrung einer erfahrenen revolutionären Massenpartei und eine starke proletarische Internationale. Viel zu spät hatten sich die Revolutionäre in Deutschland von der Sozialdemokratie (SPD bzw. USPD) getrennt und eine Partei neuen Typs aufgebaut.
In dieser Situation war es das traurige "Verdienst" der sozialdemokratischen und GewerkschaftsfĂźhrer, alles zu tun, um die Arbeiter wieder an den bĂźrgerlichen Staat zu binden. Ihr Ziel: die Revolution auf kaltem Wege abzuwĂźrgen. Die brutale und reaktionäre Konterrevolution meuchelte Tausende revolutionäre Arbeiter â auch ihre FĂźhrer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht
wurden ermordet. Das Monopolkapital konnte sich an der Macht halten und diese wieder festigen.
Der vorliegende Text ist ein Auszug aus Willi Dickhuts Buch "Proletarischer Widerstand gegen Faschismus und Krieg". In der tiefen Illegalität des Hitler-Faschismus schrieb er es als Schulungsmaterial
fĂźr den aktiven proletarischen Widerstand. Es ist ein Ăźberzeugender Beitrag des Stolzes auf die Novemberrevolution, entgegen der bĂźrgerlichen Geschichtsklitterung. Die revolutionäre Arbeiterbewegung hat, bei all ihren Schwächen, GroĂes geleistet. Deshalb ist auch nicht verwunderlich, dass die bĂźrgerlichen Medien zahllose antikommunistische Legenden Ăźber diese
Revolution verbreiten.