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Abschied in Triest

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Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg lĂ€sst sich der ErzĂ€hler als Schriftleiter fĂŒr den Unterhaltungsteil bei einem der vormals angesehensten der TagesblĂ€tter seiner norddeutschen Vaterstadt in diese zurĂŒckversetzen. „Meine Probezeit verlief unter gĂŒnstigem Stern. Ich verliebte mich in die mir zugeteilte SekretĂ€rin, und durch sie entfacht und in dem Ehrgeiz, mein ganzes Können zu beweisen, vermochte ich das Ungewöhnliche, der alten biederen Hafenstadt ein anregendes Feuilleton zu gestalten." Leider hat auch der Chef der beiden ein Auge auf die junge Frau geworfen. Hoffnung keimt bei dem ErzĂ€hler auf, als sich die junge Frau einige Zeit spĂ€ter, der Krieg hat lĂ€ngst begonnen, so wie er nach Italien versetzen lĂ€sst. Doch wie groß ist seine EnttĂ€uschung, als er erfĂ€hrt, dass es ihr nie darum gegangen ist, mit ihm nach Rom zu gehen. Stattdessen zieht es sie nach Triest. Dort trifft er sie einige Zeit spĂ€ter unter dramatische UmstĂ€nden wieder.

AutorenportrÀt

Hans Leip (1893–1983) war der Sohn eines ehemaligen Seemanns und Hafenarbeiters im Hamburger Hafen. Leip wuchs in Hamburg auf. Ab Ostern 1914 war er Lehrer in Hamburg-Rothenburgsort. Im Jahre 1915 wurde er zum MilitĂ€r einberufen; nach einer Verwundung im Jahre 1917 wurde er fĂŒr dienstuntauglich erklĂ€rt. Leip kehrte in seinen Lehrerberuf zurĂŒck, gleichzeitig begann er, in Hamburger Zeitungen Kurzgeschichten zu veröffentlichen. 1919 fand die erste Ausstellung von Leips grafischen Arbeiten statt, der zu dieser Zeit das Leben eines Bohemiens fĂŒhrte. In den zwanziger Jahren unternahm Leip ausgedehnte Reisen, die ihn u. a. nach Paris, London, Algier und New York fĂŒhrten. Seinen literarischen Durchbruch erzielte er 1925 mit dem SeerĂ€uberroman "Godekes Knecht". WĂ€hrend des Zweiten Weltkriegs lebte er ab 1940 dann vorwiegend am Bodensee und in Tirol. 1945 kehrte er fĂŒr kurze Zeit nach Hamburg zurĂŒck, ließ sich jedoch dann im Schweizer Thurgau nieder. Hans Leips literarisches Werk besteht aus Romanen, ErzĂ€hlungen, Gedichten, TheaterstĂŒcken, Hörspielen und FilmdrehbĂŒchern; vorherrschende Themen sind das Meer und die Seefahrt. Sein Nachruhm beruht allerdings hauptsĂ€chlich auf dem Gedicht "Lili Marleen", das Leip 1915 verfasst und 1937 in den Gedichtband "Die kleine Hafenorgel" aufgenommen hatte; in der Vertonung von Norbert Schultze, interpretiert von der SĂ€ngerin Lale Andersen und verbreitet durch den Soldatensender Belgrad erlangte das Lied wĂ€hrend des Zweiten Weltkriegs eine ungemeine PopularitĂ€t nicht nur bei den Angehörigen der deutschen Wehrmacht.