Ja, die Liebe geht manchmal seltsame Wege. Ich schwĂ€rmte fĂŒr meine MitschĂŒlerin Doris, nur sie wusste es nicht. Als mein Kumpel JĂŒrgen mich anrief und fragte, ob ich mitkommen wĂŒrde, auf die Geburtstagsfeier von Doris, war ich ĂŒberglĂŒcklich. Endlich wĂŒrde ich meiner Liebe nĂ€her kommen. In meinem Kopf reifte ein todsicherer Plan, wie ich endlich sie dazu bringen könnte, mich zum Mann werden zu lassen, denn ich war als einziger Junge in unserer Klasse, immer noch jungfrĂ€ulich. Es lief auch anfĂ€nglich gut und ich war ĂŒberglĂŒcklich. Als sie mich wegschickte, um ihr etwas zum Trinken zu holen, und ich kurze Zeit spĂ€ter wieder zurĂŒckkahm, da sah ich, wie sie mit meinem besten Kumpel JĂŒrgen, am Knutschen war. In mir fiel ein Kartenhaus zusammen, als ich das sah. HochverĂ€rgert ĂŒber Doris und meinen Kumpel JĂŒrgen, verlieĂ ich die Party und schimpfte ĂŒber mich und meine unbelehrbare Dummheit. Dann fing es auch noch an, zu regnen, ja, es gewitterte sogar. Im strömenden Regen wollte ich aus lauter Zorn im Bauch, zu FuĂ nach Hause laufen. Unterwegs versuchte ich, ein Auto anzuhalten, um mitzufahren, da ich nicht nur total nass, sondern auch inzwischen unterkĂŒhlt war. Nach mehreren Versuchen klappte es dann, und ich wurde von einer reifen Frau in ihrem Auto mitgenommen. Da ich völlig durchnĂ€sst war, bot sie mir an, in ihrer Wohnung vorbeizufahren, damit ich die durchnĂ€sste Kleidung wechseln könnte. Und ab dann, da wendete sich das GlĂŒck und kehrte zu mir zurĂŒck. Es war der bisher schönste Abend, den ich je erlebt hatte, denn sie hielt, was ich mir von Doris versprach.
Welchen Plan ich mit Doris hatte, was die fremde Frau mir zukommen lieĂ, und was an dem Abend sonst noch alles passierte, das können sie hier selbst erlesen.
Viel SpaĂ beim Lesen
Anne Simon