FĂźr einige Monate ist Annabelle nach Kopenhagen gereist und probt dort ein anderes Leben. Sie besucht einen Englischkurs, wo sie die junge Berlinerin Rose kennenlernt. Daneben schreibt sie Briefe, an ihre Schwester Alice, die den Sohn verloren hat, an ihren norwegischen Freund Ălafur und an ihre drei erwachsenen TĂśchter. Besonders um Cora, die JĂźngste, die noch nicht FuĂ gefasst hat im Leben, drehen sich Annabelles Gedanken oft. Zur Ruhe kommt sie nur, wenn sie ihr Material am langen Tisch in der Gastwohnung ausbreitet und sich in ihre Collagen vertieft. Schneidend und zusammenfĂźgend, verschiebend, schichtend und klebend kommt sie allmählich dem eigenen FamiliengefĂźge auf die Spur. Dabei hilft ihr ausgerechnet die freakige Rose, die schonungslos die richtigen Fragen stellt.
Theres Roth-Hunkeler zeichnet das Porträt einer Familie, in der sich Rollen verschieben und Besetzungen ändern. Ist diese Familie defekt, lässt sie sich reparieren oder ist sie schlicht normal?