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Auf einmal stimmt die Welt nicht mehr : Mami 1967 – Familienroman

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Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.

Karin Marschall blickte konzentriert auf den Bildschirm ihres PCs. Ihre sanften dunklen Augen wirkten ernst, und auf ihrer jugendlich glatten Stirn war eine steile Falte zu sehen. Die Abrechnungen für die Teilnehmer des EDV-Lehrgangs mußten heute noch fertig werden. Aber da ihre Chefin wiederholt mit anderen Dingen an sie herangetreten war, die heute auch noch unbedingt erledigt werden sollten, hatte Karins Konzentrationsfähigkeit mittlerweile stark gelitten. Karin war wie so oft in letzter Zeit der Meinung, daß ihre Arbeit mit einer halben Stelle nicht zu bewältigen war. Sie selbst konnte und wollte jedoch nicht länger arbeiten, da sie ihre Tochter nicht den ganzen Nachmittag allein lassen wollte. Auch wenn Jana zunehmend selbständiger wurde, glaubte Karin, daß eine Mutter Zeit für ihr Kind haben sollte, wenn es aus der Schule kam, zumal Karin nach der Trennung von Andreas sowieso ständig das Gefühl hatte, Jana käme zu kurz. Als es jetzt schon wieder an ihre Bürotür klopfte, verdunkelte sich ihr Blick und der Ton, mit dem sie »Herein« rief, klang gereizt. Die Tür schwang auf, und ein junger gutaussehender Mann mit einem unverschämt breiten Grinsen im Gesicht und einem Strauß roter Rosen in der Hand füllte den Türrahmen. »Hallo, schöne Frau. Ich hatte solche Sehnsucht nach dir und wollte nicht bis heute abend warten«, sagte er überschwenglich. Er ging auf die überraschte Karin zu und beugte sich über ihren Schreibtisch, um ihr einen leidenschaftlichen Kuß auf die Lippen zu drücken. Karin kam erst gar nicht dazu, Protest zu signalisieren, und als sie sich von Toms starken Armen umfaßt fühlte, zerbrach auch ihr leisester Widerstand wie ein Kartenhaus. Sie fühlte ein warmes Gefühl durch ihren Körper strömen. Ihre Wangen röteten sich, und ihre schönen sanften rehbraunen Augen leuchteten. Sie war verliebt in diesen Mann, der so plötzlich und unerwartet in ihr Leben getreten war. Dabei hatte sie schon ganz vergessen, wie es sich anfühlte, verliebt zu sein, so lange lebte sie nach der Trennung von Andreas nun schon allein mit ihrer Tochter. Sanft, fast widerstrebend löste sie sich aus Toms Umarmung.