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Aus heiterem Himmel ...

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Als eines von vielen Kindern 1964 geboren, spĂŒre ich frĂŒh eine undefinierbare Schwere, einen dunklen Schatten, der ĂŒber unserer Familie liegt. Erst 25 Jahre spĂ€ter gibt sich dieser Schatten hemmungslos zu erkennen. Er offenbart sich als Todesangst und bleibt. Ab diesem Zeitpunkt verheimliche und bekĂ€mpfe ich die Angst mit allen Mitteln.

Beim Besuch eines Vortrags ĂŒber »Kriegskinder« steht plötzlich fest: »Meine Angst hat einen Grund!«

Und dieser Grund liegt in der Vergangenheit. Und zwar weit vor meiner eigenen. Mein Vater und ich fahren zurĂŒck in Richtung Osten, in das Jahr 1945. Hier fĂ€ngt mein Vater an zu erzĂ€hlen. Aus seiner Angst vor dem Sterben wurde meine Angst vor dem Leben. Das Geschrei der Todesangst war der Hilferuf, dem Leben nachzugehen, um jetzt eine leise Stimme zu werden, die mir behutsam mitteilt, was fĂŒr mich wichtig ist.