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Beginn der Traurigkeit

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Die metallene Stimme der hölzernen Wanduhr schlug exakt vier Mal, zerriss dabei die bleierne Ruhe wie ein dĂŒnnes Blatt Papier. Der letzte Schlag verhallte, stumm eroberte sich die Stille ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zurĂŒck.

Goldfarbene Glitzerstreifen durchzogen das anmutig jungfrĂ€ulich schneeweiße Wanddekor und funkelten im hellen Mondlicht. Letzte Wolkenfetzen zogen sich zurĂŒck und prĂ€sentierten einen wundervollen Sternenhimmel. So friedlich... so erhaben, als wachten die Götter persönlich ĂŒber diesen wundervollen Moment...

Der grausame Sturm war lĂ€ngst vorĂŒber.

Der alte bequem gepolsterte Schaukelstuhl stand am geöffneten Fenster, seinem vertrauten Lieblingsplatz und lauschte dem Rauschen des Meeres. Immer noch einsam und allein wippte er im Takt der Zeit, geölte Buche knarzte auf matt schimmerndem Eichenparkett, verlor dabei langsam an Kraft und stand bald regungslos da.

Des Erdtrabanten bleiches Licht ergoss sich ĂŒber die scheinbar schlafende, nackte Gestalt darauf, sie rĂŒhrte sich nicht.

Weit aufgerissene Augen starrten flehenden Blickes zur bleichen Nachtsonne empor, bettelten um Gnade.

Der offene Mund mit den gespenstisch blass-blÀulich schimmernden Lippen schrie jammernd und weinerlich stumm um Hilfe.

Jedoch... jede rettende Hand wĂŒrde lĂ€ngst zu spĂ€t kommen.