Dieser Band 14 der Evangelischen Perspektiven dokumentiert ein Symposium der Evangelischen Stadtakademie Bochum mit dem etwas sperrigen Titel: Bewusstseinswandel zu einer integralen Weltsicht. Quantentheorie - Naturverhältnis und nachhaltige Erdpolitik. Es fand bereits im Herbst 2018 an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen Lippe in Bochum statt, hat aber von seiner Aktualität bis heute nichts verloren. Seit mehr als zehn Jahren veranstaltete die Evangelische Stadtakademie die Themenreihe ÖkoSphäre - Perspektiven für eine neue Politik des Lebens. In dieser Reihe waren namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie lokale Entscheidungsträger eingeladen, ihre Erkenntnisse vorzutragen und zur Diskussion zu stellen. In dieser Reihe hatte auch dieses Symposium seinen thematischen Ort. Die aktuellen und sich als immer drängender abzeichnenden Auswirkungen unserer Lebens- und Wirtschaftsweise mit der Ökonomisierung aller Lebensbereiche und (Ver-)Nutzung der natürlichen Ressourcen betreffen inzwischen nicht nur die Ökosysteme der Erde. Neben den umweltpolitischen Herausforderungen sind inzwischen auch die sozial-kulturellen und ökonomischen Folgen unseres Handelns evident. In der wechselseitigen Verstärkung von globaler Klimakrise mit vielfältigen Folgen, von Finanzkrisen und Demokratiegefährdungen liegen die bevorstehenden Gestaltungsaufgaben offen zu Tage. Diese Herausforderungen erfordern eine Bewusstseinsbildung und Verständigungsprozesse so grundlegender Art, dass deren Tragweite treffend markiert ist mit dem Titel eines Buches von Claus Leggewie und Harald Welzer: Das Ende der Welt, wie wir sie kannten. Die historische Erfahrung zeigt, dass nur eine (Um)formulierung ethischer Forderungen nicht genügt, weil sie kaum Wirkung zeigen würde, denn: Unsere Notwendigkeit zu entscheiden, reicht weiter als unsere Fähigkeit zu erkennen. Dieser Satz scheint das Wesen der Postmoderne eindrucksvoll zu reflektieren und das Ethik-Dilemma auf den Punkt zu bringen. Er könnte schon Immanuel Kant zugeschrieben werden und dessen Frage: Was sollen wir tun?