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Brave neue Welt

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Die GrĂŒndung des Staates Bravanien wird euphorisch begrĂŒĂŸt. Schon bald sollen alle Menschen nicht nur gleichberechtigt, sondern gleich sein und einander sowie der Natur mit immerwĂ€hrender Freundlichkeit begegnen. Um diese Ziele zu erreichen, schafft die Regierung eine neue, inklusive Sprache, propagiert die Drei Gebote und lĂ€sst ein Medikament zu, das Aggression unterbindet. Doch die Maßnahmen haben unerwĂŒnschte Begleiterscheinungen und in die anfĂ€ngliche Begeisterung mischen sich allmĂ€hlich kritische Töne.

ANTONIA, Journalistin, begrĂŒĂŸt das neue Zeitalter mit einer Zigarette und der Freude an einer stillen Neujahrsnacht, die auch eine Facette der neuen Zeit ist: LĂ€rm gilt als Vergehen gegen die Mitmenschlichkeit. Sie kommentiert in ihrer wöchentlichen Kolumne Brav.o die Entwicklungen im Zeitalter der Gleichheit und politischen Korrektheit.

JAKOB, ihr Liebhaber, schafft es im letzten Abdruck, das Schild seines Gasthauses dem Zeitgeist anzupassen. Er pflegt geschĂ€ftliche Kontakte zu einem Dorf im Hinteren Lambachtal und ist ĂŒber die Stammtischrunde in seinem Lokal immer ĂŒber den laufenden Klatsch informiert. Er bekommt die Nebenwirkungen der Anti-Aggressionstherapie am eigenen Leib zu spĂŒren.

LUTZ, Aktivist, wohnt einsiedlerisch und energieautark und engagiert sich fĂŒr das Wohl der Tiere. Er hat einen Sohn, doch wenig zeit, sich um diesen zu kĂŒmmern, denn es gibt immer ein StĂŒck Welt zu retten. Davon kann Lutz nicht genug bekommen.

Die heimliche Hauptfigur ist die deutsche SPRACHE. Sie wird in Bravanien zum Gendersprech, denn die Politik ist davon ĂŒberzeugt, dass Sprache Wirklichkeit schafft: Wenn (Geschlechter-)Unterschiede nicht gedacht werden können, können sie auch nicht gelebt werden.