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Brief an den Vater

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Der "Brief an den Vater" ist ein 1919 verfasster, niemals abgeschickter Brief Franz Kafkas an seinen Vater. Er wurde postum 1952 in der "Neuen Rundschau" veröffentlicht und ist ein bevorzugter Text fĂŒr psychoanalytische und biographische Studien ĂŒber Kafka.

Nachdem Franz Kafka im Januar 1919 bei einem Kuraufenthalt in Schelesen (Böhmen) Julie Wohryzeck kennengelernt hatte und sich einige Monate spĂ€ter mit ihr verlobte, reagierte sein Vater ungehalten auf seine neuen und unstandesgemĂ€ĂŸen HeiratsplĂ€ne. Es wird angenommen, dass dies Kafka veranlasste, zwischen dem 10. und 13. November 1919 den Brief zu verfassen. Die Hochzeit war ursprĂŒnglich fĂŒr November geplant, fand jedoch nicht statt. Der vordergrĂŒndige Anlass war eine vergebliche Wohnungssuche.

Der ausladende Brief besteht im Original aus 103 handschriftlichen Seiten (45 Seiten in der Maschinenfassung), auf denen Kafka versucht, seinen Vaterkonflikt schreibend zu bewĂ€ltigen. Viele seiner Lebensschwierigkeiten schreibt er der totalen Wesensverschiedenheit zwischen sich und dem Vater zu. Der Brief endet mit der Hoffnung, dass sich durch ihn beide ein wenig beruhigen wĂŒrden und Leben und Sterben leichter gemacht werden könnten.