Der junge Siegfried Wahrlich ist der Sohn eines Kellners und wächst ohne Mutter in Weimar auf. FrĂźh schon begegnet er am Arbeitsplatz seines Vaters den unterschiedlichsten Menschen und lernt, auf sie einzugehen und sich den Umständen anzupassen. Sein Leben fĂźhrt ihn zunächst in eine Lehre in einer Waggonfabrik, dann als Student ans Bauhaus, er engagiert sich politisch als Sozialdemokrat und später als Kommunist. Im gnadenlosen Strudel der Zeitläufte gerät Wahrlich ins KZ Buchenwald, kämpft auch in der Strafdivision 999 und landet am Ende des Krieges in jugoslawischer Gefangenschaft - aus der er durch Kontakte mit dem Belgrader Geheimdienst als Bauleiter hervorgeht. Dass er ein LebenskĂźnstler ist, der weiĂ, wie er aus seinem Leben das Beste machen kann, zeigt seine weitere Biografie, die ihn vorerst in die DDR fĂźhrt, in der er sich genauso einsetzt wie später im vereinten Deutschland. Siegfried Wahrlich ist ein Romanheld der etwas anderen Art. Ausgestattet mit einer groĂen Portion GlĂźck, einem einnehmenden ĂuĂeren und Geschick im Umgang mit Menschen, meistert er sein Leben bravourĂśs. Eine Liebesgeschichte, ein politischer Thriller und ein Spionageroman zugleich, formt Ivan Ivanji aus Wahrlichs Leben ein beeindruckendes Bild des 20. Jahrhunderts.