Was bedroht unser Ăberleben?
Wachstum wird auf den meisten Organisationsebenen unterhalb der Organisationseinheit Menschheit als positiv betrachtet und belohnt. Gleichzeitig fĂŒhrt stabiles globales Wachstum, Bevölkerungs- oder Wirtschaftswachstum, durch Ressourcenverbrauch oder KonkurrenzkĂ€mpfe zur BeeintrĂ€chtigung der LebensqualitĂ€t auf der Erde. Wo vordergrĂŒndig geistig-ethische Werte den Diskurs bestimmen, gilt hintergrĂŒndig das Recht der StĂ€rkeren.
Die Wissenschaft hat inzwischen unzĂ€hlig viele Pandora-BĂŒchsen geöffnet, mit deren Folgen die Menschheit nun zurechtkommen muss. Man kann etwas erfinden, aber man kann nichts "entfinden". Ein Wissen, das in der Welt ist, kann nicht mehr aus der Welt entfernt werden. Wir können theoretisch alle Waffen beseitigen, wir können aber nicht die prinzipielle FĂ€higkeit des Menschen, Waffen zu bauen, aus der Welt schaffen. Ich kann rĂŒckwĂ€rts laufen, ich kann zu etwas zurĂŒcklaufen, ich kann an etwas zurĂŒckdenken. RĂŒckwĂ€rts denken kann ich aber nicht.
Fortschritt ist immer auch mit Zerstörung verbunden. Wo StĂ€dte entstehen sollen, muss gerodet werden, wo eine neue Technologie eingefĂŒhrt wird, wird eine Ă€ltere Technologie verdrĂ€ngt, und wo die Einen Ressourcen an sich reiĂen, nehmen sie diese anderen weg.
Die schöpferische Kraft der Zerstörung ist die zerstörerische Kraft der Schöpfung.
Norbert Schwarz beschĂ€ftigt sich als Infektionsepidemiologe mit Seuchen- und Gesundheitsrisiken fĂŒr Einzelne und Gruppen. In diesem Buch beleuchtet er existentielle Risiken, fĂŒr die gröĂtmögliche Homo-sapiens-Gruppe, die Menschheit.