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Das sprechende Leder

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Stehlende Hand ist eine ErzÀhlung von Karl May.

Auszug:

Ihr mĂŒĂŸt wissen, Gent's, begann der greise Indianeragent, daß ich ĂŒber den wilden Westen und die Indianer meine eigenen Ansichten habe, ganz andre, als sie hier landlĂ€ufig sind; die Roten sind weit besser als ihr Ruf, und ich möchte manchem Weißen wĂŒnschen, so zu sein wie sie!

Ja, ich bin eine Reihe von Jahren Indianeragent gewesen, aber nicht einer von der Sorte, die, um sich selbst zu bereichern, die Roten um ihr Recht prellen und um ihr Hab und Gut betrĂŒgen. Diese Art von Agenten trĂ€gt die meiste Schuld daran, daß der Indianer nie aus dem Zorn gegen die Weißen herauskommt. Gewissenlos bereichern sie sich an der Armut und Nacktheit der bedauernswerten Indsmen und schreien Ach und Weh, wenn diese dann endlich einmal die Geduld verlieren und mit den Waffen in der Hand Gerechtigkeit verlangen.

Gerade, weil ich immer bestrebt war, ehrlich an den roten MĂ€nnern zu handeln, habe ich auch viele treue und aufopferungsfĂ€hige Freunde unter ihnen getroffen und besonders die Apatschen waren und sind mir ans Herz gewachsen. Habe schon manchmal widersprechen mĂŒssen, wenn ein Gast hier bei unserer wĂŒrdigen Mutter Thick behauptete, die Apatschen seien frĂŒher durch ihre Feigheit und Hinterlist bekannt gewesen und hĂ€tten sich durch sie den Schimpfnamen »Pimo« zugezogen; erst seit Winnetou ihr HĂ€uptling ist, seien geschickte JĂ€ger und tapfere, verwegene Krieger aus ihnen geworden.