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Das U-Boot : Eine kulturgeschichtliche Leerstelle

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Wie die Eisenbahn oder das Automobil stellt auch das U-Boot ein Fortbewegungsmittel dar, das Ambitionen, Hoffnungen sowie gleichsam die Hybris der Moderne vereint. In ihm verdichten sich militÀrisches Expansionsstreben und Pioniergeist, weswegen die Zeugnisse, in denen es prÀsent ist, kaum heterogener ausfallen könnten. Sie reichen von Jules Vernes Klassiker "20.000 Meilen unter dem Meer" bis zu spÀtmodernen Kriegsfilmen und -serien.

Mit dem U-Boot verbinden sich klaustrophobische Erfahrungen und zugleich das Streben, die GesetzmĂ€ĂŸigkeiten der Natur zu ĂŒberwinden. Der Mensch erweist sich dabei nicht nur als ein Fremder in einem fĂŒr ihn tödlichen Milieu, sondern darĂŒber hinaus auch als Fremder im eigenen Selbst. Die Fahrt unterhalb der WasseroberflĂ€che bedeutet indessen ein sinnbildliches Eintauchen in die Untiefen der humanen Seele, wo sich Triebe, TrĂ€ume und VerdrĂ€ngtes vorfinden lassen.

Um den vielfÀltigen Dimensionen des Motivs nachzugehen, dessen Aufarbeitung noch immer ein Desiderat in der Forschungslandschaft ist, versammelt der von Björn Hayer und Janin Aadam herausgegebene Band polydisziplinÀre ZugÀnge, die das U-Boot insbesondere in Literatur und Film beleuchten.

Mit BeitrĂ€gen von Michael Bahn, Friederike Ehwald, Dagmar Heißler, Maike Jokisch, Anne D. Peiter, Monika Preuß und Gabriela Scherer.