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Der Pass mein Zuhause : Aufgefangen in Wurzellosigkeit

E-book


Andrei S. Markovits legt mit diesem Buch die bewegte Autobiografie eines jĂŒdischen Intellektuellen in der zweiten HĂ€lfte des 20. Jahrhunderts vor, geprĂ€gt von vielfĂ€ltigen Orten, Sprachen und Emigrationen. Er analysiert vor allem die Strapazen der doppelten Emigration: aus RumĂ€nien, wo er geboren wurde, nach Wien, wo er zur Schule ging, und von Wien nach New York, wo er an der Columbia University studierte.

In Harvard wurde er schließlich zum Sozialwissenschaftler und zu dem Intellektuellen und Professor fĂŒr Politik und andere FĂ€cher, dessen Leben nicht nur die USA und Europa verbindet, sondern der in den USA lehrend auch in Deutschland ĂŒber die Jahrzehnte immer wieder in Debatten eingriff und fĂŒr seinen treffend analysierenden Blick geschĂ€tzt wird. Sein VerhĂ€ltnis zu Deutschland ist, ausgehend von Fragen jĂŒdischer IdentitĂ€t nach der Shoah, eine komplexe emotionale Beziehung, die bis heute anhĂ€lt.

FĂŒr Markovits wurde es gerade die Wurzellosigkeit, die ihm Trost, Beistand und Inspiration fĂŒr sein Lebenswerk spendet. Auf seiner Suche nach einer Heimat begegnen wir seiner Auseinandersetzung mit den wichtigen politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen von fĂŒnf Jahrzehnten auf zwei Kontinenten. Ihn prĂ€gen aber auch seine musikalischen Interessen von Klassik bis Rock, seine Vorliebe fĂŒr Mannschaftssportarten wie Fußball, Baseball, Basketball und American Football und nicht zuletzt seine Leidenschaft fĂŒr Hunde und deren Rettung.

Markovits nimmt uns mit auf eine Reise durch die Höhen und Tiefen Europas und Amerikas nach 1945. Indem er die kulturellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Kontinente beleuchtet, zeigt er, warum Amerika ihn, als EuropĂ€er, so faszinierte und ihm eine Heimat bieten konnte, die es in Europa so nicht gab. Auch wenn die HĂ€sslichkeit des Rassismus und eine wachsende ökonomische Ungleichheit die Alltagserfahrungen auch dort immer wieder beeintrĂ€chtigen, so war Amerika fĂŒr ihn doch tatsĂ€chlich die weithin ausstrahlende city upon a hill, die sich durch akademische Exzellenz, intellektuelle Offenheit, kulturelle Vielfalt und religiöse Toleranz auszeichnet.

Aus dem amerikanischen Englisch ĂŒbersetzt von Robert Zwarg, mit einem Vorwort von Michael Ignatieff und einem Vorwort zur deutschen Ausgabe von Hans Ulrich Gumbrecht.