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Der Plot H. Heine Extra : Kunst und Kultur als Ausdrucksmacht oder macht Ausdruck Kultur und Kunst?

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Wie in "Kutusows Nachtwache" ("Der Plot H. Heine 4") werden zwei BĂ€nde mit Rembrandt Grafiken einer genauen Betrachtung unterzogen und ins VerhĂ€ltnis zu gegenwĂ€rtigen sozialen, nationalen und internationalen Spannungen und Verwerfungen durch Rechtsverletzungen gesetzt. Die beiden BĂŒcher von Marianne Bernhard scheinen eine Aufarbeitung von Revolutions- und Nachkriegswehen zu sein. Sie wurden von einem Stammbaum-, Verlags- und Kunstkenner in MĂŒnchen der jungen Frau als Geschenk ĂŒberreicht, die auf dem Cover zu sehen ist. Das Ereignis, das auf dem Bild festgehalten ist, fand 1970 in Hamburg im Baghdad Club statt, wo Hamburgs internationale Diplomatie und Kaufmannschaft sich ein Stelldichein gaben. Nach dem sogenannten Sechstagekrieg zwischen Israel und einigen arabischen Staaten wurde der Club ein öffentliches Restaurant, jedoch wenig spĂ€ter geschlossen. Der offizielle Grund: Der U-Bahn Bau Jungfernstieg. TatsĂ€chlich nahm 1970 ein hochrangiger Syrer an der Feier teil, dessen regierende Verwandtschaft beschuldigt wurde, am Sturz von König Faisal beteiligt gewesen zu sein. Die PĂ€chter des Clubs waren römisch-katholische AnhĂ€nger des Königs gewesen und vor dem dann folgenden nach syrischem Muster sozialistisch gefĂ€rbten Kassem Regime geflĂŒchtet. 1970 wurde am Ballindamm in Hamburg Weltpolitik gemacht, ohne dass es in der Zeitung gestanden hĂ€tte. Die Rembrandt Grafiken reflektieren das. Die Vita von David Henry Thoreau "Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat" (Englisch "Civil Disobedience") liest sich wie die Bildunterschriften mitsamt Standortregisterbezeichnungen zu den Rembrandt Grafiken in "Der Plot H. Heine Extra". Thoreaus Buch ist zuerst 1967 (!) im Diogenes Verlag ZĂŒrich erschienen und trĂ€gt die Genrebezeichnung "Essay". In der zweisprachigen Ausgabe besorgte das Deutsch Walter E. Richartz, ein Name der in Köln einen besonderen Klang hat. Das Wallraff Richartz Museum ist eines der bedeutendsten weltweit. Die Frage nach der "Civil Disobedience" gegenĂŒber Besatzern und Besetzern der Vergangenheit und Gegenwart, wie auch Hehlern und Stehlern scheint einer KlĂ€rung nahe.