Der Stechlin: Roman Theodor Fontane - In Fontanes letztem Roman ist die Dramatik der Gegensätze gemildert. Es gilt der Satz, daĂ "unsre PrĂźfungen auch unsre Segnungen sind". Die sich da zu vertrauter Runde auf SchloĂ Stechlin zusammenfinden, wissen um die Gefahren seelischer und geistiger Erstarrung. Allen voran der liebenswĂźrdige SchloĂherr, aber auch sein Sohn Woldemar, die geheimnisvolle Gräfin Melusine und deren stille Schwester Armgard, sie alle sind davon Ăźberzeugt: Wer Zukunft gewinnen will, muĂ aus der Enge heraus. In diesem Sinne ist der verträumte Stechlinsee ihr bewundertes Vorbild, hat er doch FĂźhlung mit der groĂen Welt. Wenn es in fernen Ländern rumort, dann regt es sich auch in ihm, ein Wasserstrahl steigt empor, und zuweilen zeigt sich ein roter Hahn, der laut ins märkische Land hineinruft.Der sagenumwobene märkische Stechlinsee ist der groĂe Mitakteur in Fontanes letztem Roman, einem der schĂśnsten BekenntnisbĂźcher der deutschen Literatur. Erneuerung durch Weltoffenheit ist seine Botschaft, die von denen vernommen wird, die sich in dem alten reizvollen Herrenhaus zu amĂźsanten Plauderstunden zusammenfinden."Hohe, heitere und wehe, das Menschliche auf eine nie vernommene, entzĂźckende Art umspielende Lebensmusik sind diese Plaudereien" (Thomas Mann).