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Der Tod ritt mit : Pete Hackett Western Edition 165

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George Prewitt stand in der TĂŒr der Poststation. Er blickte den beiden Reitern entgegen, die sich ihm nĂ€herten. Es waren verstaubte, verschwitzte Kerle mit tagealten Bartstoppeln in den Gesichtern. Sie ließen ihre Pferde im Schritttempo gehen. MĂŒde zogen die Tiere die Hufe durch den Staub.

Was George Prewitt sah, gefiel ihm nicht. Die Kerle muteten wenig Vertrauen erweckend und verwegen an. Satteltramps!, durchfuhr es den Stationer. Das sind heruntergekommene Sattelstrolche!

Prewitt machte kehrt und ging in das StationsbĂŒro zurĂŒck, setzte sich hinter den Schreibtisch, zog eine Kladde an sich heran, schlug sie auf und griff nach dem Tintenstift.

Der Stationer begann die Eintragungen, die sein Gehilfe gemacht hatte, zu ĂŒberprĂŒfen. Er konnte nicht ahnen, dass innerhalb der nĂ€chsten Minuten der Tod mit knöcherner Klaue nach ihm greifen sollte ...

Prewitt hatte die TĂŒr nicht zugezogen. Sonnenlicht fiel in den Raum. Der LĂ€rm der Stadt drang an sein Gehör. Das Stampfen von Hufen vor dem BĂŒro der Poststation mischte sich hinein. Durch das verstaubte Fenster konnte Prewitt die beiden Kerle sehen, die am Holm ihre Pferde anhielten und absaßen. Der Stationer verzog den Mund.

Schritte polterten auf den Gehsteigbohlen. Sporen rasselten leise. Dann verdunkelte eine Gestalt das TĂŒrrechteck. Der Mann betrat das BĂŒro, sein GefĂ€hrte folgte.

George Prewitt hielt in seiner Arbeit inne und blickte auf.

Die beiden Kerle trugen lange StaubmĂ€ntel, die vorne auseinanderklafften. Prewitt konnte die Revolvergurte sehen, die die Ankömmlinge umgeschnallt hatten. Der Stationer fĂŒhlte sich plötzlich unbehaglich. Er wusste das seltsame GefĂŒhl, das ihn befiel, selbst nicht zu deuten. Es war jedenfalls da und ließ sich nicht vertreiben.

Prewitt lehnte sich auf seinem Stuhl zurĂŒck und legte den Tintenstift weg. Der Regulator an der Wand tickte monoton. Reiter und Pferdefuhrwerke zogen auf der Main Street vorĂŒber, Passanten schritten auf dem Gehsteig vorbei. Alles war wie immer. Prewitt jedoch spĂŒrte das Unheil tief in seiner Seele.