Als unverbürgte Erzählungen entbehren Legenden nur all zu oft der Wahrheit. Jedoch, sind es nicht gerade Legenden, die eine Geschichte erst interessant, spannend und erzählbar machen? Mit fortschreitender, wissenschaftlicher Forschung wird vieles entmystifiziert und entzaubert, was zuvor noch so "verblümt" und aufregend dargeboten werden konnte. So geschehen mit dem Thesenanschlag Martin Luthers von 1517. Es war der bedeutende katholische Kirchenhistoriker und Lutherforscher Erwin Iserloh, der 1961 den Thesenanschlag Martin Luthers an die Tür der Schlosskirche Wittenbergs, also die Versinnbildlichung des reformatorischen Gedankens, in das Jenseits beförderte. In seinem 1966 erschienenen Buch "Luther zwischen Reform und Reformation. Der Thesenanschlag fand nicht statt" publizierte er seine These.
Marc Schnurbus geht dieser These nach und präsentiert die 95 Thesen im historischen Kontext. Die Ausgabe wird ergänzt durch die Original-Quellentexte 95 Thesen Luthers und der Confessio Augustana.