Schonungslos und zärtlich offenbart Moritz Franz Beichl eine Existenz zwischen Liebeskrankheit, Depression und Lebenshunger.
Moritz Franz Beichls soghafter DebĂźtroman ist eine rĂźckhaltlose Hymne an die Lust, legt aber auch ungeschĂśnt Zeugnis ab vom Leben mit Depression und bipolaren Erkrankungen. Als der Erzähler von seinem Freund verlassen und nach einem Suizidversuch in die Psychiatrie eingeliefert wird, beginnt er, an den verlorenen Geliebten zu schreiben. Er textet obsessiv, ohne Hoffnung auf Antwort, aber auch luzide und ironisch, was die Zustände im Spital betrifft. Nach der Entlassung wagt er ein neues Leben auf der Suche nach dem prekären Gleichgewicht von Alltag und Exzess. Ăber das intime Bekenntnis hinaus beschreibt Beichl immer auch den gesellschaftlichen Umgang mit GefĂźhlen und KĂśrpern, mit nicht normierten Psychen und queerem Begehren.