"Ich erinnere mich noch genau an die Worte unseres Direktors an dem Abend, als wir mit ihm zusammen in der Kulisse saĂen, dem Theaterlokal an der MaximilianstraĂe. Er sagte, das Wichtigste im Leben eines KĂźnstlers sei die Begegnung. Er zog, als er das sagte, die Augenbrauen bedeutungsvoll nach oben und lieĂ den Mund halb geĂśffnet stehen, wie es seine Art war. Dann schloss er ihn wieder und wiederholte noch einmal mit seiner hohen Stimme und demselben bedeutungsvollen Ausdruck: Die Begegnung! Ich dachte damals unwillkĂźrlich an Johannes. Tatsächlich gab es - und gibt es bis heute - keine Begegnung, die mich so tief beeinflusst hat wie die mit ihm."
Während der Fahrt zur Beerdigung des genialen Schauspielers Johannes Ronneburger liest der Schriftsteller Benjamin Bahner das Manuskript noch einmal durch, das er vor dreiĂig Jahren Ăźber diese Begegnung geschrieben hat - und er muss sich verwundert eingestehen, dass er noch immer nicht weiĂ, ob er dem Freund fĂźr den Eingriff in sein Leben dankbar sein oder ihn dafĂźr verfluchen soll.