Biblische Texte müssen ausgelegt werden - anders können sie nicht erfasst werden. Doch gibt es verschiedene Wege und sehr unterschiedliche Zugänge zu den Texten. Immer aber werden diese Wege selbst Teil der Auslegung. Manchmal werden uns die Augen geöffnet für kulturhistorische Enzyklopädien, denen diese Heiligen Texte zugehören. Aber es können uns auch Augen geöffnet werden für das Drama des Lebens, das uns diese Texte vorstellen und in das wir - auf unsere Weisen - selbst verwickelt sind, wie sehr wir auch in einer anderen Welt leben.
Peter Pitzele verbindet in seiner Tradition (der jüdischen Auslegung, des Midrasch) und zugleich in der des modernen Psychodramas und Bibliologs die biblische Textwelt und die Lebenswelt der heutigen Ausleger und Auslegerinnen. Bibliolog nennt er diese Methode, weil sie eine rationale ist und sich gleicherweise der in den Texten erzählten komplexen Beschaffenheit des Menschlichen und ihrer Logik zuwendet.
Mit dem Theologen und Journalisten Frank Lorenz hat Pitzele einen kongenialen Übersetzer gefunden, der Sprachkraft, Gehalt, Spiritualität und Kontextsensitivität des Originals auch für die deutschsprachige Fassung erarbeitete.