Die prĂ€sentierten Gedichte haben keinen âDichterâ im Hintergrund, stattdessen bildet Ammern eine Figur aus, einen jungen TĂ€nzer inmitten seines Milieus. âErzĂ€hltâ wird eine in drei Kapiteln gegliederte Szenenfolge, mal in der ersten, mal in der dritten Person. Es bleibt nicht aus, dass auch weitere Figuren auftauchen, beobachtet werden oder sich aktiv einmischen. Einige dieser Szenen erreichen mit angelegten Abschnitten relativ groĂe UmfĂ€nge.
Die Besonderheit des ausgebildeten TĂ€nzerfigur erlaubt, menschliches Handeln und Verhalten in das Zentrum zu rĂŒcken. Die Sprache gewinnt dadurch an Körperlichkeit und HĂ€rte. Als zusĂ€tzliche Mittel dienen u.a. ein Auslassen oder Zusammenziehen von Silben, geopfert werden z.B. die Fugen-S-Laute. Der TĂ€nzer âĂŒbersetztâ sich sogar Erfahrenes in Performance, auch dichterische Vorgehensweisen. Die figurbezogene Ausrichtung der Gedichte ist eine interessante Anregung, weit ĂŒber den von Ammern geprĂ€gten TĂ€nzer hinaus.
Die Themen entstammen ĂŒberwiegend dem Milieu: Beziehungen spielen eine Rolle, auch Liebesbeziehungen unter den Bedingungen auf Tour, beschĂ€ftigen sich mit Formen von KreativitĂ€t, am Rande auch mit ökonomisch-sozialen VerhĂ€ltnissen und gesellschaftlichen Ereignissen wie der Raumfahrt. Zum Ende werden Fragen nach Figuren fĂŒr ein neues Projekt in einem Tanzsaal aufgeworfen und Antworten dialogisch wie auch szenisch abgewogen.
Die Texte sind Ende der achtziger, Anfang der neunziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts entstanden. Die Gedichte erschienen erstmals in âDie Cruxâ Mitte der neunziger Jahre. Mit dem vorliegenden eBook wird eine Auswahl prĂ€sentiert, die sich eng auf den jungen TĂ€nzer konzentriert, auf âdie Crux / Kontur im Getue / zu erblickenâ. Diese speziellen Texte sind nun wieder zugĂ€nglich.