Heinrich von Kleists anonymes Debüt „Die Familie von Schroffenstein" beginnt sehr düster: und zwar mit einem Sarg im Fokus. Diese erste Szene spiegelt die in die Brüche gegangene Beziehung zweier verfeindeter Familienhäuser Rossitz und Warwand wieder. Inspiriert von Shakespeare’s Romeo und Julia, inszeniert Kleist die Liebe zwischen Ottokar (Rossitz) und Agnes (Warwand). Die beiden Liebenden versuchen die entzweiten Familienzweige zu vereinen. Doch sind sie in der Lage die Rachlust und den Hass zu stoppen?
Heinrich von Kleist wurde 1777 in Frankfurt/Oder in eine adelige Militärfamilie geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters, trat er 1792 in die Preußische Armee ein. Neben seiner militärischen Karriere, verfolgte Kleist philosophische und mathematische Studien. Schließlich gab er – zum Entsetzen seiner Familie– den Militärdienst ganz auf und widmete sich u.a. dem wissenschaftlichen Studium der Mathematik und Physik. Kleists Leben ist geprägt von Widersprüchen und Abbrüchen. Nach wenigen Semestern brach er das Studium ab, ver- und entlobte sich, ging auf Reisen und versuchte sich als freier Dichter. Letztlich brach er auch sein Leben ab, indem er Suizid beging. Kleists Dramen zählen heute zur Weltliteratur.