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Die Faust des Riesen. Band 2

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Leutnant Wend von Brake ist der Bruder von Diether von Brake, Majoratsherr auf Seddelin in der Mark Brandenburg, und mit seinem Bruder zutiefst zerstritten. Das bringt ihn in eine prekĂ€re Lage, denn ohne die finanzielle Hilfe seines Bruders ist der Mittellose nicht in der Lage, seine Verlobte Helle zu heiraten. Helles Bruder, Leutnant von Salehn, fordert ihn daher ultimativ auf, allen Kontakt mit Helle einzustellen. Derweil geht es mit den wirtschaftlichen und ehelichen VerhĂ€ltnissen Diether von Brakes weiter bergab. Ein zwielichtiges und ohnehin von Beginn an zum Scheitern verurteiltes GeschĂ€ftsprojekt folgt aufs NĂ€chste. Diether ringt auf Versöhnung mit seiner Frau, doch Martine kann nicht mehr: "Du hast mich mit Absicht Zoll fĂŒr Zoll umgebracht und stehst da und hĂ€ltst mir die Hand hin! 
 Was hast du mir alles genommen! 
 Meine Eltern 
 meinen Glauben an die Menschen 
 meine Ehrfurcht vor der Ehe 
 Ich bin matt und mĂŒde zum Sterben! Ich bin gebrochen!" Alles scheint auf die unvermeidliche finale Katastrophe zuzulaufen. Als Diether von Brake schließlich in seiner Berliner Wohnung mit einer Schusswunde im Kopf tot aufgefunden wird, fĂ€llt der Verdacht auf seinen Bruder 
 Unter der Regie von Rudolf Biebrach wurde "Die Faust des Riesen"1917 als ein zweiteiliges Stummfilmdrama mit Henny Porten in der Hauptrolle verfilmt und wurde ein großer, von der Kritik hochgelobter Erfolg.

Rudolph Heinrich Stratz (1864–1936) war ein deutscher Schriftsteller, der zahlreiche TheaterstĂŒcke, ErzĂ€hlungen und vor allem Duzende Romane verfasst hat. Stratz verbrachte seine Kindheit und Jugend in Heidelberg, wo er auch das Gymnasium besuchte. An den UniversitĂ€ten Leipzig, Berlin, Heidelberg und Göttingen studierte er Geschichte. 1883 trat er in das MilitĂ€r ein und wurde Leutnant beim Leibgarde-Regiment in Darmstadt. 1886 quittierte er den MilitĂ€rdienst, um sein Studium in Heidelberg abschließen zu können. Zwischendurch unternahm er grĂ¶ĂŸere Reisen, z. B. 1887 nach Äquatorialafrika. Mit dem 1888 und 1889 erschienenen zweibĂ€ndigen Werk "Die Revolutionen der Jahre 1848 und 1849 in Europa" versuchte der VierundzwanzigjĂ€hrige erfolglos, ohne formales Studium und mĂŒndliches Examen zu promovieren. 1890 ließ er sich in Kleinmachnow bei Berlin nieder und begann, Schauspiele, Novellen und Romane zu schreiben. Von 1891 bis 1893 war er Theaterkritiker bei der "Neuen Preußischen Zeitung". Von 1890 bis 1900 verbrachte er wieder viel Zeit im Heidelberger Raum, vor allem im heutigen Stadtteil Ziegelhausen. Ab 1904 ĂŒbersiedelte er auf sein Gut Lambelhof in Bernau am Chiemsee, wo er bis zu seinem Tod lebte. 1906 heiratete er die promovierte Historikerin Annie Mittelstaedt. WĂ€hrend des Ersten Weltkrieges war er Mitarbeiter im Kriegspresseamt der Obersten Heeresleitung. Bereits 1891 hatte er sich mit dem TheaterstĂŒck "Der Blaue Brief" als Schriftsteller durchgesetzt. Doch vor allem mit seinen zahlreichen Romanen und Novellen hatte Stratz großen Erfolg: Die Auflagenzahl von "Friede auf Erden" lag 1921 bei 230 000, die von "Lieb Vaterland" bei 362 000. Ebenso der 1913 erschienene Spionageroman "Seine englische Frau" und viele weitere Werke waren sehr erfolgreich. 1917 schrieb er unter Verwendung seines 1910 erschienenen zweibĂ€ndigen Werkes "Die Faust des Riesen" die Vorlage fĂŒr den zweiteiligen gleichnamigen Film von Rudolf Biebrach. Friedrich Wilhelm Murnau drehte 1921 nach Stratz‘ gleichnamigem mystischen Kriminalroman den Spielfilm "Schloß Vogelöd". Den 1928 als "Paradies im Schnee" erschienenen Roman schrieb Stratz 1922 nach Aufforderung von Ernst Lubitsch und Paul Davidson als Vorlage fĂŒr den 1923 unter der Regie von Georg Jacoby realisierten gleichnamigen Film. 1925 und 1926 erschienen seine Lebenserinnerungen in zwei BĂ€nden. Zwischenzeitlich weitgehend in Vergessenheit geraten, wird das Werk von Rudolph Stratz nun wiederentdeckt.