(0)

Die Front im Osten

E-book


Vor Erregung zitternd suche ich mit dem Glas die menschenleer erscheinende Höhenlinie und die rotbeleuchteten GehĂ€nge ab. Und da seh' ich etwas. In halber Höhe des Berges ist der rotgelbe Wallstrich eines frisch aufgeworfenen Laufgrabens in langer Reihe bedeckt mit graublauen Strichen, mit graublauen Haken und Klumpen. Alle sind unbeweglich. Nur manchmal in der Abendsonne schimmert etwas an ihnen. Eine schmerzende KĂ€lte rieselt mir durch Seele und Blut, meine Augen werden naß — aber noch hĂ€rter erschĂŒttert mich, was ich jetzt durch das Fernrohr erkenne: ein SanitĂ€tsmann , mit dem roten Kreuze auf der Armbinde, geht langsam und gebĂŒckt an der stillen, graublauen Reihe der gefallenen KaiserjĂ€ger hin, hebt jeden an den Schultern in die Höhe, rĂŒttelt jeden ein bißchen, betrachtet ihn aufmerksam und lĂ€ĂŸt ihn wieder fallen. Keine Hilfe mehr!