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Die Kuchener Fekundation

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Es kommt im Jahre 68 zu einem temperamentvollem Handgemenge zwischen zwei BrĂŒdern und ein wenig zuvor schon zu einem ĂŒberflĂŒssigen Fußballverbot als Liebesbeweis. Es fĂ€ngt also das Buch skurril an und so setzt es sich auch fort. Im Herbst des gleichen Jahres ist es dann einmal mehr der Vater der Braut, der Tyrann der Carl Gustav Jungstraße, welcher die ersehnte Hochzeit des Brautpaares verhindert. Man sieht sich vor dem Familiengericht wieder und hier kommen die beweiskrĂ€ftigen Fakten auf den Tisch. Gewiss fehlt es dem Paar nicht an respektablen Argumenten, gleich mehrere BeweisfĂŒhrungen, die insbesondere fĂŒr die junge Braut ein deutlich besseres Leben versprechen, werden diesbezĂŒglich von dem boykottiertem Paar dem Richter vorgelegt, welcher sich Gedanken macht und scheinbar am Überlegen ist, doch umso ernĂŒchternder ist das gnadenlose Urteil. Das Brautpaar sieht sich gedemĂŒtigt, ja regelrecht hinters Licht gefĂŒhrt. Ein wahrhaft einschneidender und bedeutungsvoller Grund liegt laut des Richters Worten nicht vor. Entschuldigung Herr Richter, so der BrĂ€utigam, ich möchte nur gern diese eine Frage beantwortet haben: Was ist Ihrer Meinung gemĂ€ĂŸ ein wirklich achtenswertes Motiv, um tatsĂ€chlich vor dem hohen Gericht hier, aus unserer Sicht, die Zustimmung zum Heiraten zu bekommen? Zum Erstaunen des jungen Paares und trotz der ruppigen Vortragsweise des jungen Heiratswilligen, das dem Richterspruch geschuldet ist, wendet sich der Richter prompt an den BrĂ€utigam, nimmt mit der Rechten seine Lesebrille von der Nase um schließlich zu antworten: Also ein wirklich anerkennungswĂŒrdiges und respektables Fundament, welches unumstĂ¶ĂŸlich sein wird und allen StĂŒrmen standhĂ€lt, wird dann akzeptiert, wenn die Braut nachweislich vom GynĂ€kologen bestĂ€tigt bekommt, dass definitiv eine Schwangerschaft vorliegt. Danke Herr Richter, so sprudelt es aus dem enttĂ€uschten BrĂ€utigam, mehr wollten wir nicht wissen und hören. Wir haben es anfangs bedachtsam und besonnen versucht, wollten die wirtschaftlichen GrĂŒnde als das Wichtigste herausheben. Unsere Logik ist nicht identisch mit der des Gerichts, echt schade drum. Durch dieses Urteil allerdings werden wir umdenken mĂŒssen. Wir werden gleich nach dieser Komödie hier uns aufmachen und werden ab sofort ins sexuelle Trainingslager uns begeben, mit dem einen Ziel am Himmel unserer WĂŒnsche, möglichst bald ein Kind zu kreieren. Und die Braut merkt an: Ach Jean, wĂ€ren wir doch lieber gleich nach Gretna Green gefahren!