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Die Zelle

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Auch das Schicksal ist eine Zelle, aus der ein Ausbrechen nicht möglich ist! Das resĂŒmiert die Ehefrau des GynĂ€kologen Dr. B. nach einer FĂŒlle eigentĂŒmlicher Ereignisse. Die beginnen damit, dass ihr Mann in der Zelle eines GefĂ€ngnisses landet - als Mörder aus Eifersucht.

Von den Begehrlichkeiten hin- und hergerissen, entstehen beiderseits LiebesverhĂ€ltnisse, die nicht ohne Folgen bleiben. Als schließlich die herangewachsenen, sich zunĂ€chst fremden Kinder zueinander finden, scheinen sich die verhĂ€ngnisvollen Leidenschaften bitter zu rĂ€chen ... Mit diesem Werk erzĂ€hlt der Autor erneut ein StĂŒck Alltagsgeschichte unserer Tage.

Das Buch erschien erstmals 2009 im Tauchaer Verlag.

LESEPROBE:

Morten war wenig spĂ€ter von einem Schwurgericht zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Wegen Mordes an Thorvid HĂ€eggerforth. Es war ein Indizienprozess gewesen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Morten den Fotografen hinterrĂŒcks erstochen habe.

Mortens Verteidiger hatte ihm noch vor der Verhandlung dringend geraten, sich schuldig zu bekennen. Und sei es nur der Form halber. Er wĂŒrde mit Sicherheit verurteilt werden. Mit einem GestĂ€ndnis könne er seine Lage verbessern. Gestehe er nicht, hĂ€tte er jedes Recht auf Privilegien verspielt.

Gewichtige GrĂŒnde fĂŒr die Verurteilung waren, wie der Richter ausfĂŒhrte, die FingerabdrĂŒcke auf der Tatwaffe, die Blutspuren an seiner Kleidung, dass er nach der Tat versucht habe, in das Innere des Waldes zu flĂŒchten, vor allem natĂŒrlich die Tatsache, dass der Tote der Liebhaber seiner Frau gewesen war. Letzteres dank der Aussage und vor allem des Verhaltens der Ehefrau, als die Ermittler ihr den Namen des Getöteten genannt hĂ€tten. Diese Tatsache bleibe bestehen, auch wenn die Zeugin heute bei der Verhandlung ihr Recht auf Aussageverweigerung wahrgenommen habe.

Der Angeklagte habe, um sich ein Alibi zu verschaffen, in Hainsberg ĂŒbernachtet, sich am Tage seiner Abreise FahrplĂ€ne des regionalen Bus- und Bahnverkehrs vom Wirt bringen lassen, habe offenbar eine solche Verbindung benutzt, um in die Stadt Ostran zu kommen, habe dann am Abend im Foyer des Hotels »Zur Sonne« seinem Opfer aufgelauert. Nach Aussage des Portiers, der an diesem Abend an der Rezeption gesessen hatte, sei er, nachdem der Fotograf mit seiner FotoausrĂŒstung das Hotel verlassen hatte, diesem gefolgt. Zwar könne der Zeuge nicht mit Sicherheit angeben, ob jener Verfolger der Angeklagte gewesen sei, mit Sicherheit aber sei es kein Gast gewesen.