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Diesem Letzten

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Zu Beginn der Industriellen Revolution vor etwa 160 Jahren verfasste John Ruskin mit „Diesem Letzten“ eine der ersten Kritiken der Anfänge dessen, was wir heute als Volks- und Betriebswirtschaft bezeichnen. Mit scharfem Verstand zeichnete er bereits damals die Schwachstellen der vornehmlich auf die Mehrung von Reichtum und Macht in den Händen einzelner ausgerichteten Wissenschaft der Ökonomie auf. Er erkannte die zwangsläufig auftretenden sozialen und ökologischen Kollateralschäden der darin verankerten einseitigen Denkweise, die wir heute überall beobachten können. Von den moralischen Standards, die Ruskin als Voraussetzungen für eine dauerhaft funktionierende Volkswirtschaft ansah, postulierte er die Redlichkeit als wesentliche Eigenschaft ökonomisch handelnder Individuen oder Gesellschaften. Doch das wichtigste Produkt einer Volkswirtschaft sei ihm zufolge nur ein Wohlstand, der dem Leben diene – sowie die Produktion von hochentwickelten und selbstbestimmten Seelen.

Ruskins Werk beeinflusste die Denkweise großer Zeitgenossen. Mahatma K. Gandhi etwa beschloss, sein Leben an den Idealen des Buches auszurichten. Ruskins kritische Schlussfolgerungen aus den Theorien John S. Mills, David Ricardos und Adam Smiths sind offensichtlich heute immer noch aktuell. Angesichts einer neuen Banken- und Wirtschaftskrise, von Korruption und immer wieder sichtbar werdender wirtschaftlicher Selbstbezogenheit erschien eine Neuübersetzung dieses leider im deutschen Sprachraum relativ unbekannten, obwohl zeitlosen und maßgeblichen Meisterwerks der Sozialkritik sinnvoll. Erweitert wurde die 2011 erstmals erschienene, neue Übertragung in der nun inzwischen dritten, leicht korrigierten Auflage mit erklärenden und kommentierenden Anmerkungen sowie einem Vor- und Nachwort des Übersetzers. Letzteres nimmt Ruskins ethische Ansätze auf, hinterfragt auch sie und versucht, sie in ein aktualisiertes Modell der menschlichen Natur zu integrieren.