Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht.
Die junge Witwe Margret Paulus ist froh, daß sie sich auf die freundliche und wohl auch sehr vermögende Annabel Lorenzo verlassen kann. Die früh verwaiste Zwanzigjährige kümmert sich unentgeltlich um Margrets kleine Kinder, spricht aber niemals über ihr eigenes Leben. Eines Tages liest Annabel eine Zeitungsnotiz, in der vom tödlichen Autounfall einer gewissen Angélique berichtet wird. Mit einem schweren Schock bricht das Kindermädchen zusammen, so daß Dr. Norden gerufen werden muß. Die Beziehung zwischen Annabel und Angélique bleibt lange Zeit rätselhaft, und das Geheimnis lüftet sich erst, als Jenny Behnisch einen Einfall hat: Vielleicht ist die Tote gar nicht Angélique…
"Was liegt noch vor, Loni?" fragte Dr. Norden, als er seine Sprechstunde am Freitagnachmittag beendet hatte. Es war schon wieder ziemlich spät geworden, und anstrengend war der Tag auch gewesen. So hoffte er, daß nicht mehr allzu viele Krankenbesuche anstanden. "Zum Glück nicht viel, Chef", erwiderte Loni, erleichtert aufatmend. "Der übliche Besuch bei den Driers, und dann hat Frau Paulus angerufen, ob Sie mal vorbeischauen könnten. Michi hat mal wieder ihre Allergie." "Das arme Kind ist wirklich geplagt", sagte Dr. Norden. "Wenn wir doch nur mal dahinterkommen würden, woher sie diese Allergien bekommt. Allmählich wird es mir richtig unheimlich. Ja, Loni dann wünsche ich Ihnen ein geruhsames Wochenende. Sie müssen Ihre Erkältung auch noch auskurieren." "Ist schon fast vorbei", erwiderte Loni lächelnd. "Ihnen auch alles Gute und Ihrer Familie, und hoffentlich besseres Wetter." Dr. Norden fuhr los. Zuerst zu den Driers, bei denen immer einer der siebenköpfigen Familie krank war.