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Dunkelwelt der Anderen 1 : Im Bann der Vampire

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Sie schloss die TĂŒre hinter mir und winkte mir durchs Fenster zu, so lange, bis ich um die Ecke gebogen und aus ihrer Sichtweite war. Die Straßen waren bereits gut gefĂŒllt. GeschĂ€ftige Menschen huschten von Ecke zu Ecke und kamen ihren TĂ€tigkeiten nach – sie liefen ins BĂŒro und kamen ihrer Arbeit nach. Regenschirme begleiteten sie durch den diesigen Maimorgen. Die Regentropfen waren fein und liefen in den Kragen meiner Jacke hinein, was mich zum Schaudern brachte. Seichter Nebel lag ĂŒber den Ampeln und den Wagen, die am Straßenrand Halt gefunden hatten. Die GeschĂ€fte wurden gerade geöffnet. Man hörte das Rattern der RolllĂ€den und das kreischende Seufzen von Schlössern, die aufgeschlossen wurden. Der Asphalt und die ihn umwindenden Wege waren trĂŒbselig grau.

Alles wirkte leblos, trostlos, mĂŒde und unheimlich verloren.

Eine Ruine inmitten der Menschenmassen, doch die Menschen hatten dafĂŒr wohl kein Auge. Sie waren zu beschĂ€ftigt oder wollten aus dem Regen raus, der spĂŒrbar stĂ€rker wurde. Bereits nach wenigen Metern war ich bis auf die Haut nass und bereute es, keinen Schirm eingepackt zu haben. Den Weg zurĂŒck wollte ich nicht gehen – es waren nur wenige hundert Meter bis zum BĂŒro, weswegen ich zĂŒgigen Schrittes weitereilte. Dem CafĂ© auf der anderen Seite der Straße warf ich keinen Blick zu – Miquel mĂŒsste arbeiten, dennoch wĂŒrde er sich auf einen Plausch einlassen, wenn man ihm die Möglichkeit dafĂŒr ließ. In diesem Moment hatte ich keine Zeit dafĂŒr. Bei der RĂŒckfahrt, das beschloss ich, wĂŒrde ich vielleicht einmal vorbeischauen und ihm einen guten Tag wĂŒnschen. Vielleicht wĂŒrde ich ihn auch fragen, wie er dazu kam, den Schrott seines Cousins seinem besten Freund anzupreisen. Ich vergrub die HĂ€nde tiefer in den Taschen meines Trenchcoats.

Als ich schließlich an dem Eckhaus an der Straße angelangte, atmete ich erleichtert auf.