Diese Untersuchung, diese Textur berĂźhrt und berĂźhrt die Sache in einer ganz ungewĂśhnlichen Tiefe. Der Ansatz mit dem âSchlagâ, der letztlich alles durchzieht, der musikästhetische und zugleich metaphysische Grundierungspunkt mit Bachs âIch ruf zu dir, Herr Jesu Christ â BWV 638â markieren einen wunderbaren Spannungsbogen: in einer Musikalität der Grundstimmungen, des Wechsels der TĂśne und der Gastlichkeit, die man als Grundintention so noch einmal besser verstehen kann. Dies sind ihrerseits sehr tiefe, intensive Texte, in einer hohen und differenzierten Annäherung an die Musik und eine Philosophie, die sie berĂźhren kann. Klerikale Sprache und bildungstheoretischer Mainstream kĂśnnen das nicht.
Ein bedeutender, stilistisch und bisweilen brillanter Text. Die Freunde sind das hĂśchste Gut: Zeugnis eines freien Geistes, virtuosen Musikers, Mystikers und Gastgebers. Gegen Abschluss segelt alles zu neuen Ufern und Meeren, weitet sich ins Offene: von Potentialen fĂźr die Welt und Ăsthetik der Zukunft von morgen. Hoffen wir, dass sich die Welt in ihrer Dummheit nicht vorher umbringt. Daniel Kern